Kräuter haltbar machen

Frische Kräuter stehen uns nur eine begrenzte Zeit im Jahr zur Verfügung. Wer auf den Genuss und die Wirkung auch in der kalten Jahreszeit nicht verzichten möchte, muss die Kräuter konservieren. Grundsätzlich sollte man alle konservierten Kräuter innerhalb eines Jahres aufbrauchen.

Trocknen

Nach dem Sammeln, das bei trockenem Wetter geschieht, beginnt man möglichst rasch mit dem Trocknen. Auf keinen Fall sollten die Kräuter noch längere Zeit dicht beieinander liegen gelassen werden !

Als Ort wählt man am besten einen luftigen, trockenen Raum. Er darf nicht geheizt sein! Ebenfalls sollten die Kräuter vor Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit geschützt werden.

Die Kräuter werden locker auf sauberem Papier oder Stoff ausgebreitet und im Verlaufe der Trocknung mehrmals gewendet. Wird die Unterlage feucht, muss sie gewechselt werden.

Alternativ können die Kräuter auch hängend getrocknet werden. Man bindet sie an den Stielen zu Sträußchen zusammen und hängt sie locker an eine Wäscheleine. Die Sträuße dürfen nicht zu üppig und dicht gebunden sein, damit auch ins Innere ausreichend Luft gelangt.

Wurzeln werden zum Trocknen mit Zwirn locker aufgefädelt und aufgehangen. Sind die Wurzel mehr als fingerdick, sollte man sie zuvor in Streifen zerteilen.

Die Pflanzen sind trocken, wenn sich die Blätter leicht zerbröseln und die Stiele leicht brechen lassen.

Wer nicht über einen Trockenraum verfügt, kann die Kräuter auch im Backofen oder einem speziellen Trockenautomat trocknen. Bitte beachten Sie, dass der Energierverbrauch im Verhältnis zur Kräutermenge doch sehr hoch ist. Man sollte daher überlegen, ob es nicht effektiver ist, getrocknete Kräuter zu kaufen.

Das Trocknen im Backofen gelingt am besten auf einem Kuchenrost, der mit einem Gazetuch umspannt wird. Hierauf werden die Kräuter locker gelegt. Nur so kommt von oben und unten Luft heran. Bei 40 bis max. 50 °C und leicht geöffneter Ofentür dauert die Trocknung einige Stunden. Im Verlauf können die Kräuter bei Bedarf gewendet werden.

Spezielle Dörr- oder Trockenautomaten eigenen sich am besten zum maschinellen Trocknen von Kräutern. Sie trocknen gegenüber von Backofen schonender und gleichmäßiger.

Die getrockneten Kräuter sollten geschützt vor Licht, Luft und Feuchtigkeit aufbewahrt werden. Als Behältnis sind saubere Schraubgläser am besten. Blechdosen sind weniger geeignet. Will man sie trotzdem verwenden, sollten sie innen mit Papier ausgekleidet werden. Holzschachteln müssen unbehandelt, also frei von Farbe oder Holzschutzmitteln, sein. Pappschachteln sollten ebenfalls frei von Farben und Klebstoffen sein. Man achte auf einen dichten Verschluss.

Einlegen

Zwar lassen sich fast alle Kräuter trocknen, doch nicht immer gelingt das verlustfrei. Eine gute Alternative für Kräuter, die man zum Würzen von Speisen nutzen möchte, ist das Einlegen in Essig oder Öl.

Zum Einlegen in Essig verwendet man am besten Weinessig. Er ist neutral im Geschmack und nimmt das Aroma der Kräuter gut an. Bei den Ölen sollte man ein qualitativ hochwertiges Speiseöl (z.B. Olivenöl) wählen.

Man steckt einige Zweige der Kräuter in helle Flaschen und füllt mit Essig oder Öl auf. An einem sonnigen, warmen Ort lässt man die Flaschen 2-3 Wochen stehen und lagert sie dann, gut verschlossen, an einem dunklen, kühlen Ort. Das Öl kann eventuell etwas trüb werden, was dem Aroma aber nicht schadet.

Tipp: Wählen Sie dekorative Flaschen und intakte Kräuterzweige. So haben Sie ein wunderbares Geschenk oder eine Zierde für Ihr Küchenregal.

Nach dem Aufbrauchen kann man noch einige Male Öl oder Essig nachgießen. Das Aroma lässt aber mit jedem Aufguss nach.

Einfrieren

Zum Einfrieren werden die Kräuter fein zerkleinert, locker in Gefrierbeutel oder kleine Plastikgefäße gefüllt, beschriftet und eingefroren. Am besten friert man in kleinen Portionen ein, immer soviel, wie man für eine Mahlzeit benötigt. Hat man die Kräuter einmal aufgetaut, kann man sie nicht mehr einfrieren !
Durch das Einfrieren verlieren die Kräuter an Aroma, man braucht daher immer etwas mehr, als von frisch geernteten Kräutern.

Fermentieren

Kräuter, die für die Teebereitung Verwendung finden, können durch Fermentieren im Aroma verstärkt werden. Man verwendet hierfür das Blattwerk der Kräuter, lässt es etwa einen Tag anwelken, aber nicht trocken werden.

Dann wickelt man die Blätter fest in ein Leinentuch oder stopft sie dicht in Leinensäckchen und legt sie 1 - 4 Tage an einen warmen Ort. Tuch oder Säckchen können zuvor leicht mit Wasser angefeuchtet, aber niemals durchnässt werden.

Nun werden die inzwischen stark duftenden Blätter aus Tuch oder Säckchen befreit und normal getrocknet.



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