Alles Bio?
Das Geschäft mit Öko-Lebensmitteln

Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Nachfrage nach Bio-Produkten ( von 2007 auf 2008 um 15%) stellt sich die Frage, ob Bio im Massenmarkt noch den hohen Anforderungen an Qualität und den ökologischen und ethischen Grundsätzen gerecht werden kann.

Wer bewusst einkaufen möchte darf nicht nur auf das Biosiegel achten. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, nehmen Massenproduktion und Monokulturen von Biolebensmitteln immer mehr zu und widersprechen der Philosophie des ursprünglichen Bioanbaus .

Der Bezug von Mensch und Anbauort spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wirklich biologisch konsumiert nur, wer die Verbindung von Nahrung und Lebensraum beachtet. Deswegen können nur Lebensmittel Bio sein, die nach den Kriterien des ökologischen Landbaus erzeugt wurden und Anbau- und Verarbeitungsort der Region des Käufers angehören. Weite Transportwege zerstören die gute Ökobilanz der Biowaren und helfen keinesfalls der Wirtschaft vor Ort. Allenfalls die Discounter und Importeure profitieren davon.

Das bedeutet nicht generell auf Bio-Importe zu verzichten, sie sollten sich auf Produkte beschränken, die regional nicht verfügbar sind. Primärziel der Agrarpolitik muss es sein, die biologische Erzeugung weitgehend durch die Landwirte in den einzelnen Regionen abzudecken.

Helfen Sie durch Ihr Kaufverhalten mit, dass Biowaren wirklich Bio bleiben, indem Sie auch Herkunft und Anbaubedingungen der Produkte hinterfragen.

Weitere Informationen zum Thema:
www.3sat.de