Pflaumen, Mirabellen und Co. - Allrounder statt einseitige Vitaminspritzen
"Du Pflaume" ist leider im Volksmund negativ behaftet. Aber auf dem Kuchen oder im Mus ist sie doch eine begehrte Delikatesse - je nach Zubereitung.
Die Pflaume ist zum einen der Oberbegriff für mind. 2000 Pflaumenarten weltweit, zum anderen bezeichnet sie die im Vergleich zur Zwetschge kleinere, weniger mundigere,
rundliche Frucht, deren Fleisch sich recht schwer vom Kern löst und beim Kochen leicht zerfällt; ganz anders als die größere, viel besser zum Kochen und Backen geeignetere Zwetschge,
deren Fleisch sich sehr leicht vom Kern löst und auch einen beliebt-hohen Zuckergehalt besitzt; daher wurde die "Pflaume" wohl bald als "minderwertig" verpönt und führte zu besagtem Ausdruck.
Weniger bekannt ist, dass auch Mirabellen, Renekloden und Susinen zu den Pflaumen zählen; hier ist der kleine Unterschied allein schon wegen der gelblich bis rötlichen Färbung nicht ganz so winzig.
Alle Pflaumen haben selbstverständlich auch eine gesundheitsfördernde Wirkung; bekannt sind sie für ihre "unterstützende Wirkung auf den Verdauungstrakt" und für das gesamte Wohlbefinden (Entgiftung, auch ideal zum Abnehmen)
- solange die Dosis nicht zu hoch ist ;-)).
Statt einseitiger Vitaminspritze ist die Pflaume ein Allrounder und sollte daher - zur Erntezeit - auf keinem Tisch fehlen, zum Beispiel als ganz schneller, aber immer gelingender Streuselkuchen:
600 g | Pflaumen, entsteint und längs zerteilt |
Mehl, zerkleinerte Butter, Eigelb und gesiebten Puderzucker in eine Schüssel geben und alles schnell zu einem Teig verkneten.
Diesen 10 Minuten kühl stellen. Danach auf ein gefettetes Backblech/Springform den Teig 1 cm dick ausrollen und mit den Pflaumen bedecken. |
300 g | Mehl | |
100 g | Puderzucker | |
3 | Eier, davon das Eigelb | |
100 g | Vanilliezucker | |
150 g | Butter |
Deutschland ist das Land mit der weltweit drittgrößten Pflaumenernte (ca. 570.000 t im Jahr 2000) nach China und den USA.
Die allermeisten Pflaumen enden dabei allerdings nicht auf dem Kuchen sondern als Trockenfrüchte, Gebäck, Kompott, gefrorene Früchte, Konserven und Spirituosen.
Nicht zu vergessen sei der berühmte "Mühlhäuser Pflaumenmus" aus Thüringen, der bereits seit 1908 kommerziell gekocht wird, erst im Hinterhaus eines Kolonialwarengeschäftes und mittlerweile großindustriell.
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