Winterzeit - Apfelzeit

"Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!
Über Rosen soll man dichten,
In die Äpfel muss man beißen!"
Goethe; Faust II


Nicht nur Goethe hielt viel vom Apfel, sondern auch die Römer. Diese züchteten über 30 verschiedene Apfelsorten und durch sie gelangte der Kulturapfel nach Germanien. Heute kennt man Tausende von Kultursorten. Der älteste Apfelfund ist 6000 Jahre alt. Er stammt aus einer prähistorischen Siedlung in der Nähe von Heilbronn.

"Für einen Apfel und ein Ei" heißt eine Redewendung. Sie weißt darauf hin, dass der Apfel etwas alltägliches und billiges ist. Früher spielte der Apfel eine große Rolle in der Selbstversorgung. Heute gilt eine Streuobstwiese bei vielen als unrentabel. Angeblich zu hoher Pflegeaufwand ist es, der dazu führt, dass immer mehr Obstbäume aus der Landschaft verschwinden. Der Apfel symbolisiert die Erde. Er wurde den Göttinnen der Liebe und Fruchtbarkeit zugesprochen. Bei den Babyloniern war es Ischtar, die als Apfelträgerin verehrt wurde, bei den Griechen Aphrodite.

Eine mündliche Überlieferung besagt, dass in einem alten Rechtssystem die Mündigkeit eines Knabens unter sieben Jahren so festgestellt wurde: Ihm wurde ein Apfel und ein Goldstück gezeigt. Nahm der Junge das Geld war er für die Erziehung durch Männer brauchbar. Griff er aber nach dem Apfel, blieb er bis auf weiteres der mütterlichen Obhut überlassen.

Der Apfel hat eine hohe Wertschätzung in der Volksmedizin. Frische Äpfel enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, deshalb sind Sie gerade im Winter wichtig um uns mit dem notwendigen Vitamin C zu versorgen. Apfelsaft oder Apfelschalentee gelten als harntreibendes Mittel bei Rheuma, Gicht, Blasen- und Nierenleiden. Ein Apfel vor dem Schlafengehen soll eine erholsame Nachtruhe bringen.

Apfelbaum Apfelmus, Apfelmost, "Frankfurter Äppelwoi" und Cidre sind wohl die bekanntesten Vertreter der Apfelprodukte. In der Rhön findet man sogar Apfelchips. Eine gesunde Alternative zu den "fettigeren" Vertretern.


Ein Genuss sind Marmeladen, Konfitüren und Gelees. Schwer gelierende Früchte werden oft mit Äpfeln gemischt. Von der Industrie werden deshalb Geliermittel aus Pressrückständen der Apfelsaftherstellung produziert.

Im Herbst lädt das Hainichland, das benachbarte Werratal oder die Fahnerschen Höhen (gelegen in Nordthüringen) zur Apfelernte ein .

Sachgerecht gelagert bleiben sie bis in den Frühjahr frisch und können in der Weihnachtszeit zu einem köstlichen selbstgemachten Geschenk verarbeitet werden.

Weihnachtskonfitüre

Zutaten:
900 g Äpfel (geputzt gewogen)
Saft von 1 Zitrone
500 g Gelierzucker 1:2
100 g Rosinen
1 Msp. Zimt

Zubereitung:

Äpfel schälen, entkernen und sehr klein schneiden. Mit Zitronensaft und Gelierzucker in einem großen Topf mischen und zum Kochen bringen. Rosinen zugeben und unter Rühren vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Vom Herd nehmen und den Zimt unterrühren und die Konfitüre sofort in heiß ausgespülte Twist-off-Gläser füllen. Gläser gut verschließen und auf den Deckel gewendet stehen lassen.
Das Glas mit Schleifenband und Etikett versehen. Fertig ist ein selbstgemachtes köstliches Weihnachtsgeschenk!

Tipp: Wer mag kann vor dem Kochen eine aufgeschlitzte Vanillestange hinzufügen.

Autorin: Frau Claudia Wichmann, Naturcom
Naturkommunikation
Tel.: 036923 /80 969
E-Mail: kontakt@naturkom.de
Web: www.naturkom.de


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