Bewusst einkaufen

Bewusst einkaufen bedeutet mehr, als Produkte nach Bedarf, Vorlieben und Preis auszuwählen. Wer bewusst einkauft denkt darüber nach, wie Erzeugung, Vertrieb und Entsorgung der einzelnen Waren auf Menschen, Umwelt und Wirtschaft einwirken.

Grundlegende Kaufkriterien

Regional erzeugte Waren
Heute legen viele Waren sehr weite Strecken zwischen Herstellungs- und Verkaufsort zurück. Dank moderner Transportmöglichkeiten, können wir nahezu alles und zu jeder Jahreszeit kaufen. Leider hat die Angebotsvielfalt auch einen bitteren Beigeschmack. Der wachsende Güterverkehr bringt nicht nur Verkehrsprobleme, sondern auch eine Zunahme der Luftverschmutzung.
Zudem gehen regionale Wirtschaftsstrukturen mehr und mehr verloren. Wir spüren dies, indem die Wege zur Arbeit immer länger werden und viele regionaltypische Waren 08/15- Massenprodukten gewichen sind.
Wer beim Einkauf öfters auf Produkte zurückgreift, die in der eigenen Region erzeugt und vertrieben werden, hilft regionale Strukturen zu stärken und den Transportwahnsinn einzuschränken. Unterstützen Sie regionale Vermarktungsgemeinschaften, Bauernlädchen und Wochenmärkte.

Bioprodukte und schonend erzeugte Waren
Wer Produkte nachfragt, bei deren Erzeugungen auf bedenkliche Zusätze verzichtet wird und ökologische und tierschutzrechtliche Kriterien Berücksichtigung finden, tut etwas für seine Gesundheit und den Umwelt- und Tierschutz.
Durch das einheitliche Bio-Siegel sind einschlägige Produkte auch für den Verbraucher leichter zu erkennen.

Bio-Siegel

Achten Sie auch darauf, ob die Hersteller Vorsorge für eine saubere Entsorgung treffen z.B. indem auf unnötige Verpackungen verzichtet wird und recyclingfähige oder abbaubare Rohstoffe zum Einsatz kommen.

Fair gehandelte Waren
Den Preiskampf auf dem Weltmarkt bekommen besonders Erzeuger in der Dritten Welt zu spüren. Sie leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen und Hungerlöhnen. Der faire Handel hilft betroffenen Menschen, sich eine Existenzgrundlage aufzubauen. Gerechte Preise, langfristige Abnahmeverträge, direkter Einkauf bei den Erzeugern und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind die Grundlagen des fairen Handels.
Wer Produkte aus fairem Handel kauft, hilft Menschen und handelt sozial gerecht. Erkennen können Sie fair gehandelte Waren an Siegeln anerkannter Handelsverbände.

gepa TransFair

Kaufen Sie weniger und dafür bewusst

Wer o.g. Kriterien bei seinen Einkäufen berücksichtigt, hilft Missstände zu lindern. Achten Sie besonders auf Gütesiegel, nützliche Infos finden Sie bei label-online.
Natürlich sind Waren aus regionaler / ökologischer Herstellung oder aus fairem Handel nicht zu Dumpingpreisen zu haben. Schonende Erzeugung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen haben eben ihren Preis. Aber überlegen Sie einmal, wie oft wir uns von Sonderangeboten, schillernden Verpackungen u.ä. verleiten lassen und Geld für Dinge ausgeben, die eigentlich völlig unnötig sind. Jenes Geld könnte man für den Kauf von Qualitätswaren verwenden. Kaufen sie weniger und dafür bewusst. Versuchen Sie wenigstens einen Teil Ihres Bedarfs mit Qualitätswaren zu decken. Oder verschenken Sie zur Abwechslung statt einer Porzellanfigur und einem welkenden "15 Euro" Blumenstrauß, einen Korb mit regionalen, ökologischen oder fair gehandelten Leckereien.